Tagungshotel Bären Randersacker
Waltraud Malin mit Pierre-Alain Emmenegger als Gastreferent
Anzahl Plätze begrenzt, Anmeldung auf persönliche Anfrage möglich
An Hand von Fallbeispielen aus der Praxis soll ein möglicher Weg mit der IS-TDP gezeigt werden, auf dem es gelingt die Angst des Patienten in der Konfrontation mit der kindlichen Unterscheidung von Gut und Böse zu mindern, Affektisolierungen zu überwinden und die emotionalen Katastrophen auf ein erträgliches Niveau zu bringen. Affekte können Verbindungen zur Kindheit schaffen, aber sie stellen nicht die Realität dar, nicht die von damals und nicht die von heute. Kinder verstehen Gefühle als gut, wenn sie der Bindung dienen und als böse, wenn sie die Hinwendung zum Objekt der Liebe gefährden könnten. Damit ist die innere Spaltung in Gut und Böse von früh an vorhanden. Sie lernen das Gute zu erhalten, indem sie das Böse isolieren. Wenn die Eltern eine mangelnde Fähigkeit haben dem Kind zu helfen, die Gefühle zu integrieren kann das dazu führen, dass die Spaltung von Gut und Böse, die seelische Entwicklung des Kindes behindert und bis ins Erwachsenenleben aufrechterhalten bleibt.
Das Pathologisierende sieht Habib Davanloo als Begründer der IS-TDP in der Dynamik von Trauma, Schmerz, reaktiver Wut und Schuld. Das Gefährliche für das seelische Gleichgewicht ist dann eine Spirale aus Wut und Schuld und noch mehr Schuld, bis das Leben unter der Macht einer imaginären Schuld steht, die entweder im Inneren gesucht wird oder nach Außen verschoben wird.
So beschreiben Patienten, Opfer einer schlimmen Kindheit zu sein oder gequält von Schuldgefühlen durchs Leben zu gehen oder sie berichten über Bereiche, die zu einer punktuellen Ausschaltung des Über-Ichs führen und die von außen betrachtet schamlos erscheinen.
Als Psychotherapeuten sind wir versucht, die Abwehr des Patienten zu teilen, wir lassen uns hineinziehen in die Suche nach dem Trauma der Kindheit, was uns verführt, dem Widerstand des Patienten zu folgen und in der Biographie das primär störende Element zu sehen.
In diesem Seminar möchte ich gemeinsam mit Pierre-Alain Emmenegger, als Gastreferent, versuchen darzulegen, wie man therapeutisch mit dieser Art der inneren Spaltung von Gefühlen in Gut und Böse umgehen kann. Die große Frage für uns ist, wie kann man den Patienten bei der Integration der Gefühle zur Seite stehen kann.
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